Einsatz: Verdächtiges Pulver entpuppt sich als Mehl

Am gestrigen Donnerstagabend, den 18.01.2024 gegen 17:52 Uhr wurde der Kooperativen Regionalleitstelle West eine Person gemeldet, welche mit einem weißen Pulver in Berührung kam und seither medizinisch auffällig sei.

Aufgrund der Informationen aus dem Notruf wurden die Einsatzkräfte mit dem Einsatzstichwort „Technische Hilfeleistung, Gefährdung durch Gefahrstoffe (CBRN), Menschenleben in Gefahr“ in die Mühlenstraße nach Hartenholm alarmiert.

Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatten bereits alle Bewohnerinnen und Bewohner das Gebäude verlassen. Zwei von ihnen berichteten über leichte Atembeschwerden und wurden durch Einsatzkräfte der Feuerwehr Hartenholm erstversorgt.

Zur Erkundung der Einsatzstelle ging ein Trupp unter schwerem Atemschutz vor. Im Rahmen dieser stellte der Trupp eine weiße Pulverschicht auf dem Boden fest.

Die hinzugezogenen Spezialkräfte des ABC-Zuges des Kreises Segeberg gingen unter der sogenannten Körperschutz Form 2 (Schutzanzug + schwerer Atemschutz) zur weiteren Erkundung und Probennahme vor. Zeitgleich wurden von den betroffenen Bewohnern, Wischproben entnommen. 


Außerhalb des Gefahrenbereiches wurde das im Juni 2023 neu übergebende Gefahrgutanalysegerät (ThreatID) durch extra geschulte Kräfte für den Einsatz vorbereitet. Hierbei handelte es sich nach mehreren Übungen um den ersten „echten“ Einsatz für das Gerät.


Die vom Messtrupp erfolgreich entnommenen Proben wurden an die Messstation übergeben.
Bereits nach kürzester Zeit stand das Messergebnis fest. Bei dem weißen Pulver handelte es sich zu 99,5% um weißes Haushaltsmehl.

Nach Abschluss der Messergebnisse wurde die Bewohner an den Leitenden Notarzt zur weiteren Versorgung übergeben. Ein Bewohner wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert.

Seitens der Feuerwehr waren keine weiten Maßnahmen notwendig und so konnten gegen 19:40 Uhr die letzten Kräfte die Einsatzstelle verlassen.

Die Mühlenstraße musste für den gesamten Zeitraum des Einsatzes voll gesperrt werden.

Durch die Polizei wurden noch vor Ort die Ermittlungen zum Sachverhalt aufgenommen.

Die Feuerwehr war mit rund 80 Einsatzkräften vor Ort.

Eingesetzte Kräfte:
Freiwillige Feuerwehr Hartenholm
Freiwillige Feuerwehr Bad Bramstedt: Gefahrgutergänzungszug
Amt Auenland Südholstein Gefahrgut-Erkundungs-Einheit (Feuerwehren aus Lentföhrden, Schmalfeld, Nützen-Kampen, Struvenhütten, Alveslohe, Hasenmoor)
ABC Zug Kreis Segeberg
Kreisfeuerwehrverband Segeberg: Pressesprecher, Fachberater Gefahrgut
Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein: Vier Rettungswagen, zwei Notärzte, Leitender Notarzt, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
Polizei Segeberg und Pinneberg