Bimöhlen erarbeitet sich den dritten Stern

Nach fast einem Jahr der intensiven Vorbereitung war es soweit: am 14.09.2019 um 14 Uhr stellten sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bimöhlen der Leistungsprüfung "Roter Hahn" in der Stufe 3. Die vielen Stunden der Vorarbeit, in denen das Feuerwehrhaus auf Vordermann gebracht wurde, die Fahrzeuge bis in die letzten Ecken aufgeräumt und gereinigt wurden und praktisches sowie theoretisches Wissen vertieft und ausgebaut wurden, sollten nun Früchte tragen.

In einer ersten Runde befasste sich die Prüfungskommission mit den wichtigen Unterlagen und Nachweisen der Wehr. Prüfungsprotokolle technischer Abnahmen, Untersuchungsnachweise der Atemschutzgeräteträger und Dienst- sowie Einsatzberichte wurden auf Vollständigkeit untersucht.

Danach hieß es für die aktiven Kameraden zusammen mit der Jugendwehr sowie der Ehrenabteilung antreten vor der Fahrzeughalle. Im „feinen“ Anzug ließ der stellvertretende Wehrführer Carsten Blunck die Wehr aufmarschieren und meldete dem Wehrführer Dieter Wagner eine Stärke der aktiven Kameraden von 1/21.

Unter den Augen vieler Bimöhler Bürger sowie der Prüfungskommission folgte dann als Teil der Prüfung eine kurze Unterweisung des Sicherheitsbeauftragten Gerhard Petersen zum Thema elektrische Gefahren an der Einsatzstelle. Im Anschluss stellten sich die Kameraden einer Reihe theoretischer Fragen rund um das Feuerwehrwesen. Dann ging es Schlag auf Schlag weiter, die Fahrzeuge wurden eingehend und bis in den letzten Winkel geprüft. Währenddessen wechselten die Kameraden ihre Kleidung und traten wenig später einsatzbereit erneut an. Eine Auswahl der Aktiven zeigten ihre Fertigkeiten bei Knoten und Stichen. Ob Rettungsknoten, Mastwurf, Ankerstich oder Kreuzknoten die Kameraden gaben sich keine Blöße.


Besonders lobende Erwähnung durch die Prüfungskommission fanden die nächsten zwei gezeigten Programmpunkte. Unter den stolzen Augen der Jugendbetreuer Sven Degen und Michael Hahn zeigte die Abteilung der Jugendwehr sehr souverän den Aufbau einer zweiteiligen Steckleiter. Klare, deutliche Kommandos und eine tolle Teamleistung beeindruckten alle Anwesenden.

Im Folgenden zeigte die Einsatzabteilung im Rahmen einer Übung zur technischen Hilfe, was mit Kreativität und technischem Geschick auch mit wenig spezifischer Ausrüstung möglich ist. Im gegebenen Szenario war eine Person unter einem landwirtschaftlichen Ackergerät eingeklemmt. Das Gerät konnte hydraulisch durch den Schlepper auf Grund eines Defektes nicht mehr angehoben werden. Unter zur Hilfenahme von Pahlholz, B-Schläuchen und Brechstangen konnten die Kameraden der Wehr zeigen, wie eine patientengerechte Rettung erfolgen kann. Manch fachkundiger Beobachter zeigte sich tief beeindruckt, welche Möglichkeiten auch kleine Wehren ohne den Rückhalt großer technischer Ausstattung haben.

Zum großen Finale zeigte die Wehr dann noch einmal ihr ganzes Können. Das Einsatzstichwort hieß Feuer Mittel – Eine Person vermisst in einem Wirtschaftsbetrieb im Ortskern. Unter den Augen der Prüfungskommission und Bürger wurden Schläuche gerollt, Pumpen und Strahlrohre in Stellung gebracht und Trupps unter Atemschutz in das verrauchte Gebäude geschickt. Am Ende hieß es Person gerettet, Feuer aus.

Ab diesem Zeitpunkt fing das Bangen an. Hatten die gezeigten Leistung gereicht? Haben sich die vielen Stunden der Vorbereitungen gelohnt? Nach einer kurzen Kritikrunde in der die Prüfer Wehr- und Gruppenführung ihre Beobachtungen mitteilten, trat die Wehr erneut in Uniform vor dem Feuerwehrhaus an. Ulrich von Trotha als Leiter der Prüfungskommission hatte gute Nachrichten, der begehrte dritte Stern wurde erfolgreich erarbeitet. Aus den Händen des stellvertretenden Kreiswehrführers Michael Dahlke konnte Wehrführer Dieter Wagner die Urkunde entgegennehmen.

All dies wäre sicherlich ohne den Rückhalt unserer Familien nicht möglich gewesen. Manch Kamerad verbrachte insbesondere in den letzten Tagen vor der Leistungsprüfung mehr Stunden bei der Feuerwehr als zu Hause mit seinen Lieben.

Danke für eure Unterstützung und Tolleranz!
Wer arbeitet, soll natürlich auch feiern und so wurde es natürlich wie immer ein langer Abend mit leckerem Essen vom Grill und dem ein oder anderen Getränk.