Kreiswehrführer Jörg Nero lobte das große Engagement der Höhenretter und zeigte sich begeistert von der neuen Einheit. Er berichtete von Berührungspunkten mit Höhenrettungseinsätzen und betonte, dass eine solche Spezialeinheit „etwas Besonderes“ sei. Nero ist überzeugt, dass die Höhenrettereinheit im Kreis dringend benötigt wird. In Norddeutschland gibt es wenige Einheiten, die spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT) durchführen können. Nächst gelegenen Einheiten befinden sich in Pinneberg sowie in Hamburg (Barmbek).
Die Finanzierung für die notwendige Ausrüstung sei bereits eingeplant, und die Ausschreibungen würden in der kommenden Woche starten, um die Einheit möglichst schnell einsatzbereit zu machen.
Erfolgreiche Ausbildung
Insgesamt gibt es nun 29 Höhenretter im Kreis Segeberg, von denen 20 bereits vollständig ausgebildet sind. Die restlichen neun befinden sich noch in der finalen Ausbildungsphase. Sie verteilen sich auf verschiedene Feuerwehren des Kreises:
Kaltenkirchen: 10
Norderstedt: 7
Sievershütten: 4
Henstedt-Ulzburg: 3
Hitzhusen: 1
Oering: 1
Itzstedt: 1
Nahe: 1
Oersdorf: 1
Damit die Einheit offiziell einsatzbereit gemeldet werden kann, sind mindestens 15 voll ausgebildete Höhenretter erforderlich, da ein dreifacher Kräfteansatz für Einsätze vorgeschrieben ist.
Notwendige Ausstattung in Planung
Die Einsatzbereitschaft hängt auch von der Ausstattung ab. Diese umfasst: Kletterbedarf, Schutzkleidung, separate Spinde an den jeweiligen Feuerwachen sowie Schränke zur sicheren Aufbewahrung der Ausrüstung
Fünf Standorte mit den meisten Höhenrettern werden mit technischem Equipment ausgestattet, sodass sich die Höhenretter in ihrer eigenen Wache ausrüsten und unabhängig voneinander zum Einsatz fahren können. Dadurch wird sichergestellt, dass Material und Mannschaft rechtzeitig am Einsatzort eintreffen.
Ausbildung mit hohem Aufwand
Die Ausbildungsinhalte beinhalteten eine umfassende Grundausbildung, in der die Unfallverhütungsvorschriften (UVV), die Gerätekunde sowie das sichere Arbeiten mit der persönlichen Schutzausrüstung vermittelt wurden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den verschiedenen Rettungs- und Abseiltechniken. Die Teilnehmer lernten, sich sicher im Seil zu bewegen, geeignete Festpunkte zu bauen sowie korrekt ins Seil einzusteigen. Ebenso wurde intensiv die Personenrettung in schwierigen Geländesituationen trainiert.
Die Höhenretter mussten in der vergangenen Ausbildung mindestens 80 Trainingsstunden absolvieren und sowohl eine theoretische als auch eine praktische Prüfung bestehen. Die Abschlussprüfung fand am 7. und 14. Dezember des letzten Jahres statt. Elf Höhenretter haben diese Prüfung bereits erfolgreich bestanden, zwei weitere stehen kurz davor und werden in der kommenden Woche geprüft. Sieben bereits fertig ausgebildete Höhenretter waren bei der Veranstaltung anwesend.
Ein besonderer Dank galt der Firma Jungheinrich, die ihre Hochregallager für die Ausbildung der Höhenretter zur Verfügung gestellt hatte. Diese anspruchsvollen Trainingsbedingungen ermöglichten eine realitätsnahe Vorbereitung auf zukünftige Einsätze.
Feierlicher Abschluss
Zum feierlichen Abschluss der Veranstaltung überreichte Kreiswehrführer Jörg Nero den Absolventen ihre Urkunden. Danach gab es ein gemeinsames Gruppenfoto, bevor sich die Gäste bei Fingerfood über die zukünftige Arbeit der Höhenrettereinheit austauschen konnten.
Mit der neuen Einheit ist der Kreis Segeberg in Zukunft noch besser auf Notfälle in großen Höhen vorbereitet und sei weiterhin ganz weit vorne mit dabei. Sobald die fehlende Ausrüstung beschafft wurde, kann die Einheit offiziell in Dienst gestellt werden.